Reflexintegration in Frankfurt
Training für neuronale Reife: RIT-Reflexintegration
Das neuromotorische Bewegungstraining der Reflexintegration ist eine tief wirkende Methode, die restaktive frühkindliche Reflexe, so genannte Urreflexe, integriert, um Herausforderungen wie Unkonzentriertheit, Hyperaktivität, fehlende Impulskontrolle und daraus folgende soziale Probleme, motorische Schwächen sowie Schwierigkeiten mit Lesen, Schreiben und Rechnen an ihrer möglichen Ursache direkt anzugehen. Mein Reflexintegrationstraining entspricht der RIT®-Reflexintegrationstechnik des Paasch-Instituts.
Anzeichen, die auf restaktive frühkindliche Reflexe hinweisen können
• verkrampfte Stifthaltung
• Sitzen mit krummem Rücken
• Probleme mit Konzentration und Merkfähigkeit
• Lärm-, Licht- oder/und Berührungsempfindlichkeit
• längeres Stillsitzen ist eine Herausforderung
• beim Schreiben wird das Blatt quer gelegt
• Augenkontakt mit jemandem zu halten fällt schwer
• Einnässen/Bettnässen auch über das 5. Lebensjahr hinaus
• Ungeschicklichkeit, Gleichgewichtsstörungen
• fehlende Impulskontrolle (Wut, Aggressivität oder auch Weinerlichkeit)
• Hyperaktivität
• Schwierigkeiten, Ordnung zu halten
• schreiben/lesen gelingt nur sehr langsam
• Probleme beim Schleifebinden, Schwimmen, Radfahren
• Zahlen werden verwechselt und Wörter bzw. Buchstaben in Wörtern verdreht
Wie läuft ein Reflexintegrationstraining genau ab?
In einem Eingangsgespräch legen das Kind bzw. der Jugendliche zusammen mit den Eltern dar, welche Lern- und Verhaltensprobleme vorliegen und welcher Veränderungsbedarf besteht. Um eine erste Einschätzung zu erhalten, ob das Kind/der Jugendliche über restaktive Urreflexe verfügt, füllen die Erziehungsberechtigten einen Fragebogen aus. Bei mehr als sieben Ja-Antworten ist es sehr wahrscheinlich, dass restaktive Urreflexe vorhanden sind.
Wenn Sie sich für ein Reflexintegrationstraining entscheiden, findet ca. einmal monatlich eine Sitzung in meiner Praxis statt. Nach erfolgter Testung und Hemmung des jeweiligen Reflexes erhält Ihr Kind Übungen für das tägliche Training zuhause, das 10-15 Minuten beansprucht und je nach Alter mit Hilfe der Eltern erfolgt.
Nach ca. 4. Wochen erfolgt eine erneute Überprüfung des jeweiligen Reflexes und die Integration eines weiteren Reflexes.
Um den neuronal-motorischen Veränderungsprozess auch auf emotionaler und mentaler Ebene zu erleichtern, ist es sinnvoll, punktuell begleitende Coaching-Sitzungen wahrzunehmen, zum Beispiel zur Lösung von inneren Blockaden, die durch die vorhandenen Lern- und Verhaltensprobleme entstanden sind. Im Bereich Konzentration kann es bei Bedarf zielführend sein, im Anschluss ein Konzentrationscoaching und -training durchzuführen.
Wie lange dauert das?
Eine RIT®-Sitzung dauert durchschnittlich 60 Minuten. Manchmal ist es sinnvoll, 90-120 Minuten einzuplanen, je nach Art des Reflexes, Entwicklungsstand des Kindes und Stand des Trainings.
Je nach Anzahl der restaktiven Reflexe kann das Training 6-12 Monate (also 6-12 Sitzungen) beanspruchen.
Zum Nachlesen: Zusammenhang von frühkindlichen Reflexen mit Lern- und Verhaltensproblemen
Was sind frühkindliche Reflexe?
Frühkindliche Reflexe, auch Urreflexe genannt, sind angeborene Bewegungsmuster, die genetisch festgelegt sind. Sie spielen während der Schwangerschaft, bei der Geburt und vor allem im ersten Lebensjahr eine zentrale Rolle in der kindlichen Entwicklung.
Wozu brauchen wir frühkindliche Reflexe?
Die Urreflexe dienen zunächst dazu, das Überleben des Säuglings zu sichern, der noch nicht in der Lage ist, seine Bewegungen willentlich zu steuern. Sie unterstützen insbesondere die Suche nach Nahrung, die Nahrungsaufnahme und den Selbstschutz. Frühkindliche Reflexe sind weiterhin entscheidend für eine ausgeglichene Entwicklung: Sie fördern das Zusammenspiel von Gehör, Gleichgewichtssinn, visueller Wahrnehmung, Sprache, Koordination und Motorik.
Man kann sich die Urreflexe wie einen internen persönlichen Trainer vorstellen, der die motorische Entwicklung unterstützt. Sie tragen dazu bei, dass sich das Kind nach der Geburt aufrichten kann, was uns Menschen letztlich ermöglicht, aufrecht zu stehen, zu gehen, den Kopf auszubalancieren und uns frei zu bewegen.
Diese durch die Urreflexe ausgelösten Bewegungen beeinflussen aber nicht nur die körperliche Entwicklung, sondern verbinden auch verschiedene Bereiche des Gehirns miteinander. Wenn die Anzahl und Qualität der dabei entstehenden Nervenverbindungen gut entwickelt sind, spricht man von neuronaler Reife.
Genetisch vorgegebene Bewegungsmuster sind also der Schlüssel zur neuronalen Reife und bilden eine notwendige Grundlage für Lernen und Verhalten.
Folgen von restaktiven Urreflexen
Werden diese Bewegungsmuster jedoch vom „internen Trainer“ nicht ordnungsgemäß ausgeführt oder ein Reflex nicht zur richtigen Zeit integriert, das heißt, „in den Ruhestand versetzt“, können unkontrollierte Muskelbewegungen, sogenannte Restmuskelbewegungen, weiterhin aktiv bleiben. Der Körper entwickelt im Laufe der Jahre kompensatorische Strategien zur Unterdrückung dieser restaktiven Reflexe. Dies fordert einen hohen Aufwand von Energie, die an anderer Stelle dann verloren geht.
Die gute Nachricht: Nachreifung ist möglich!
Forscher aus Schweden und anderen Ländern haben herausgefunden, dass es möglich ist, mit Hilfe eines an die menschliche Reflexentwicklung angelehnten Bewegungstrainings restaktive Reflexe nachträglich zu integrieren. Dadurch wird eine neuronale Nachreifung ermöglicht. Auf neuronaler Unreife basierende Lern- und Verhaltensprobleme können damit an ihrer Wurzel behandelt und dauerhaft verbessert oder sogar behoben werden. Ergänzende Fördermaßnahmen oder Therapien können auf dieser neuen Grundlage zeitnaher, wirkungsvoller und nachhaltiger greifen, weil die neuronale Grundlage nun geschaffen ist.
Beispiele
Einige Kinder schreiben besonders unleserlich und zeigen beim Schreiben eine falsche oder verkrampfte Stifthaltung, die mit Mund- und Zungenbewegungen einhergeht. Dies kann auf verbleibende Muskelaktivitäten des Saugreflexes oder des Babkin-Reflexes zurückzuführen sein. Wird der Reflex nachträglich integriert, löst sich die verkrampfte Stifthaltung und die motorische Grundlage für ein leichteres, leserliches Schreiben wird geschaffen.
Wenn Ihr Kind gerne auf seinen Fersen oder in W-Form sitzt, kann dies ein Hinweis auf verbliebene Restmuskelbewegungen des Symmetrisch-Tonischen-Nackenreflexes sein. Wird der Reflex nachträglich integriert, kann das Kind entspannter sitzen und z.B. langes Sitzen in der Schule kann leichter werden.
Ein weiteres Beispiel sind Schwierigkeiten, Augenkontakt herzustellen, sich im Unterricht zu konzentrieren oder eine erhöhte Geräuschempfindlichkeit und Schreckhaftigkeit - hier können restaktive Stresschutzreflexe die Ursache sein. Nach ihrer Integration kann das Kind äußere Reize besser filtern, wodurch u.a. konzentrierteres Arbeiten ermöglicht oder auch sozialer Umgang erleichtert wird.